Bauernhausverein Lehe e.V.

Bauernhausverein

Ziel und Aufgabe des Bauernhausvereins Lehe e.V. ist die Bewahrung und Unterhaltung des Freilichtmuseums im Speckenbütteler Park. Es besteht aus der Geesthof- und Marschenhausanlage sowie der Bockwindmühle. Hier wird altes bäuerliches Leben dargestellt sowie ländliches Kultur- und Wirtschaftgut aller Landschaften des Elbe-Weser-Dreiecks dokumentiert und für die Nachwelt erhalten.

Der Verein finanziert sich im Wesentlichen aus Mitgliederbeiträgen, Spenden, öffentlichen Zuschüssen, Veranstaltungs- und Mieteinnahmen.

Alle Arbeiten werden, soweit nicht Handwerker beauftragt werden müssen, ausschließlich in ehrenamtlicher Eigenleistung durchgeführt. Getragen durch ein hohes Engagement der Mitglieder und unterstützt durch Förderung verschiedenster Art, ist es dem Bauernhausverein gelungen, das Museum seit dem Jahre 1908 zu erhalten. Auf diese Leistung sind alle Beteiligten mit Recht sehr stolz.

Freilichtmuseum im Gesundheitspark Speckenbüttel

Geschichte in Zahlen

Gründung des Bauernhausvereins durch Dr. Johann Bohls
Errichtung des Rauchhauses von 1629 aus Lintig, Geesthofanlage
Errichtung des Altenteilerhauses von 1667 aus Köhlen, Geesthofanlage
Marschenhausanlage:
Aufbau einer Durchfahrtscheune aus Hosermühlen sowie Errichtung des Junkerhauses aus der Wesermarsch (Sandstedt) aus dem Jahr 1731 – dieses Marschenhaus brannte 1946 gemeinsam mit der Hosermühler Scheune ab
Ausbau der Geesthofanlage mit Tunschün, Schafstall, Backhaus, Moorkate, Göpelschauer und Immenschauer
Wiederaufbau und Ausbau des Marschenhauses
Aufbau einer Scheune aus Bexhövede – links vom Marschenhaus
Nachbau einer alten Leher Bockwindmühle – 1941 brannten eine Bockwindmühle aus Nordleda und 1983 eine Erdholländermühle an diesem Standort ab
Errichtung eines Bauerngartens mit Erweiterung durch einen Blindengarten auf dem Geesthof
Modernisierung der Wohnung im Altenteilerhaus, Geesthofanlage
Ausbau der Altenteilerdiele, Geesthofanlage
Erneuerung der Mühlenflügel
Erstellung des Nachbaus der 1946 abgebrannten Scheune aus Hosermühlen – rechts vom Marschenhaus
Wiederaufbau der Moorkate – 2019 brannte die Moorkate bis auf die Grundmauern ab

Die tief liegende, bis zur Eindeichung ständig von Überschwemmungen bedrohte Marsch mit ihren fetten Böden und die Geest aus dem von der Eiszeit abgelagerten höheren Sandrücken sind die prägenden Landschaften zwischen Weser- und Elbmündung. So unterschiedlich wie die Beschaffenheit der Böden waren auch die Erträge. Der Reichtum der Marschenbauern und das eher karge Leben der Geestbauern prägten die Kulturlandschaft, das Ortsbild und die Bauten.
Um 1900 entstand die Idee, das überlieferte ländliche Kulturgut in Freilichtmuseen zu erhalten. In der damals noch selbstständigen Stadt Lehe wies der Privatgelehrte, Volkskundler und Heimatforscher Dr. Johann Bohls schon 1898 darauf hin, dass es notwendig sei, alte Bauernhäuser mit der kompletten Inneneinrichtung zu erhalten.

1908 rief er erstmalig dazu auf, ein vom Abriss bedrohtes Niederdeutsches Bauernhaus aus dem Dorf Lintig zu retten, dort abzubauen und im Leher Stadtpark Speckenbüttel wieder zu errichten.
Als Träger dieses Planes und seiner Realisierung wurde im selben Jahr der Bauernhausverein Lehe e.V. gegründet, der dieses Freilichtmuseum, eines der ältesten in Norddeutschland, aufgebaut hat und seit 1908 unterhält, betreibt und weiterentwickelt.

 

Heute umfasst das Freilichtmuseum eine komplette Geesthofanlage mit allen Nebengebäuden, einem Immenschauer und einer Moorhütte sowie auf künstlicher Wurt ein riesiges Marschenhaus mit zwei Scheunen und in wenigen Metern Entfernung eine Bockwindmühle.
Damit dokumentiert das Museum mit seinen Gebäuden und Exponaten altes bäuerliches Kultur- und Wirtschaftsgut aller Landschaften des Elbe-Weser-Dreiecks: Geest, Marsch und Moor.